Was ist altonaer blutsonntag?

Der Altonaer Blutsonntag war ein Ereignis, das sich am 17. Juli 1932 während der Zeit der Weimarer Republik in Deutschland ereignete. Es handelte sich um eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Anhängern der kommunistischen KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) und Angehörigen der SA (Sturmabteilung), der paramilitärischen Kampforganisation der nationalsozialistischen NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei).

Die Auseinandersetzung begann mit einem Aufmarsch von SA-Mitgliedern in Altona, einem Stadtteil von Hamburg. Dabei wurden kommunistische Versammlungen und Druckereien von der SA attackiert. Die Polizei versuchte zunächst, die beiden Gruppen voneinander fernzuhalten, konnte jedoch schließlich die Gewalt nicht mehr kontrollieren.

Es kam zu heftigen Straßenschlachten, bei denen sowohl SA-Mitglieder als auch KPD-Anhänger ums Leben kamen. Die genaue Zahl der Todesopfer ist nicht eindeutig bekannt, Schätzungen zufolge waren es zwischen 16 und 18 Menschen. Darüber hinaus wurden viele Menschen verletzt.

Der Altonaer Blutsonntag hatte weitreichende politische Konsequenzen. Er trug zur weiteren Eskalation der Gewalt zwischen politischen Gegnern bei und wurde von beiden Seiten instrumentalisiert, um ihre jeweiligen Propagandazwecke zu unterstützen. Die NSDAP nutzte den Vorfall, um die kommunistische Bewegung als Bedrohung darzustellen und ihre eigene Machtbasis zu stärken.

In der Folge wurde der Altonaer Blutsonntag zu einem Symbol für die politische Gewalt und Instabilität der späten Weimarer Republik. Er zeigte auf dramatische Weise, wie tief die politischen Gräben in der Gesellschaft waren und wie brüchig die demokratischen Institutionen sich zeigten. Wenige Monate später, im Januar 1933, übernahm Adolf Hitler die Macht als Reichskanzler und die Weimarer Republik wurde durch das nationalsozialistische Regime abgelöst.